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Leo’s BLOG

Sein Leben

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Diese Rubrik bedarf eines kurzen Vorwortes. Im Winter 2012/13Pruefling habe ich die Schlaraffen in Saarbrücken besucht, zuerst als sog. Pilger, dann, nach meinem Aufnahmeantrag, als Prüfling. Dieser Verein ist Teil der Allschlaraffia. Einmal die Woche trifft man sich in einer “Burg”, und das Hauptvergnügen besteht in dem Vortrag und dem zuhörenden Genießen von sog. Fechsungen, das sind meist humorvolle Eigentexte der Ritter/Schlaraffen/Sassen. Es DSCN2436werden aber auch musikalische Dinge dargeboten. Ich bin in dieser “Winterung” mehrmals “ausgeritten”, d.h. ich habe andere Reyche besucht, weil dort interessante Themen auf der Tagesordnung standen. Ich habe die dortigen Sassen mit Texten zu Kant und Schopenhauer zu unterhalten versucht und manches Lob (“Ahnen” = Orden) in Empfang genommen. Einer davon war ein wenig vergiftet, scheint mir... Dass ich nicht mehr bei den Schlaraffen bin, steht auf einem anderen Blatt, bzw. auf einer anderer Website, nämlich dem BLOG von Leo Läufer. Man möchte dazu Friedrich Liechtenstein variierend zitieren:

Schlaraffia Sarebrucca:

Superschlaff - Superaff - Supermaf - Supergeil.

Fechsung Ehrenritter Imperativ

(Immanuel Kant)

Ich bin der Kant,
ein bisschen kantig.
Immanuel,
ein bisschen grantig.



Ich komm' aus dem schönen Königsberg,
ganz oben in östlicher Richtung.
Bin kein philosophischer Wichtelzwerg;
so steht es in Wahrheit und Dichtung.

Ich hab' mich mit Gott und der Welt befasst,
auch mit britischen Empiristen.
Gar mancher hat mich dafür gehasst,
diesen Stall einmal auszumisten.

Für die ist nämlich der Verstand
nichts and'res als tabula rasa.
Doch ich die Apperzeption erfand,
des Bewusstseins schönste Vasa.

Die Welt ist kein Panoptikum
von großen und kleinen Dingen,
wobei die Dinge von außen stikúm
in unser Gehirn eindringen.

Als macht' ich nur die Äuglein auf,
sie purzelten hinein!
Der kognitive Lernprozess,
das muss ein and'rer sein.

'Ne Festplatte an sich ist blind,
kann nichts aus sich kapieren.
Drum lasst uns einfach mal geschwind
die Software installieren.


Die Software, das sind Raum und Zeit
als sinnliche Geräte.
Und Kat'gorien steh'n bereit
bei jeder Verstandesfête.

Das heißt, wir erzeugen die Dinge der Welt,
die dank des Denkens genesen.
Ein ähnlich mut'ger Erkenntnisheld
Kopernikus ist gewesen.

Er drehte einfach alles um,
woran man damals glaubte.
Für mich hieß das: Wir wären dumm,
wenn man den Sinnen traute.

Das Ding-an-sich sei noch genannt,
ein rätselhaftes Ding,
das sich, wie heut bekannt,
inder Transzendenz verfing.

Auch séin kat'gorischer Imp'rativ
macht uns noch heut zu schaffen.
Wenn etwas uns zum Handeln rief,
wir nicht nach dem Zweck sollen gaffen.

Der Gute Wille alleine zählt,
der Gute Wille ist gut.
Der Gute Wille ist auserwählt.
Der Gute Wille! - Macht's gut.

Lulu.
 

Arthur Schopenhauer (1788 – 1860)

Was erregt in mir den schönsten Schauer?
Nun, der Name Arthur Schopenhauer.
Arthur war kein lustig-braves Kind,
und wie trotz'ge Kinder nun mal sind,
legte er sich an mit dem berühmten Kant,
der – wie jeder weiß – das Ding-an-sich erfand.

Dieses Ding-an-sich, das war ein Ding,
das sich heillos in der Transzendenz verfing.
Arthur holte dieses Ding in sich zurück.
Und wie nannte er das gute Stück?
Drin in sich, da fand er einen Willen,
dessen Durst unendlich schwer zu stillen. (Ehe!)

Dieser Wille liegt der ganzen Welt zugrunde.
Schmerz und Wollust geben davon rege Kunde!
Was wir draußen jedoch hören oder sehen,
ist laut Arthur nur als Vorgestelltes zu verstehen.

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Arthur war ein großer Freund der Künste,
und die Künste sind des Willens willige Gespinste.
Die Musik gilt ihm als höchste Kunst von allen,
ist am wenigsten von Vorstellungen befallen.
Denn sie dringt direkt in unsere Seelen:
Poesie und Malerei dies Ziel verfehlen,
sind sie doch mit Vorstellungen verbunden.
Die Musik hat sich von solchen musenleicht entwunden.

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Dass der Wille frei ist bis zur letzten Frist,
folgt daraus, dass er Gehalt aller Erscheinung ist.
Und der freie Wille kann sich selbst negieren
und dabei zur ew'gen Ruhe sich sedieren.
Sind wir einmal willensfrei,
ist die Welt uns einerlei.
Auch Buddha hat uns das gelehrt,
drum wurde er von Arthur sehr verehrt.

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Arthur war von sich sehr eingenommen.
Und als er zur Uni nach Berlin gekommen,
legte er sein Seminar auf eben jene Stunde,
da der große Hegel glänzte nebenan in altvertrauter Runde.

Klima und Lebensweise in Berlin sagen mir nicht zu. Man lebt dort wie auf einem Schiff: alles ist rar, theuer, schwer zu haben... die Spitzbübereien und Betrügereien ärger als im Land wo die Citronen blühen.

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Schopenhauer und die Frauen,
ja, da wollen wir mal schauen.
Seien wir nicht zu entsetzt,
wie er hier das Messer wetzt:

Die meisten Männer … lassen sich durch ein schönes Gesicht verlocken; denn die Natur inducirt sie dazu, Weiber zu nehmen, indem sie diese auf Einmal ihre volle Glanzseite zeigen oder … einen „Knalleffekt“ machen läßt; die vielen Uebel dagegen, die sie im Gefolge haben, verbirgt: als da sind endlose Ausgaben, Kindersorgen, Widerspenstigkeit, Eigensinn, Alt- und Garstigwerden nach wenigen Jahren, Betrügereien, Hörneraufsetzen, Grillen, hysterische Anfälle, Liebhaber und Hölle und Teufel. Deshalb nenne ich die Heirath eine Schuld, die in der Jugend contrahirt und im Alter bezahlt wird.
               ============

Pessimist soll Arthur auch gewesen sein.
Darauf geh' ich hier jedoch nicht weiter ein.

Bis auf dieses Zitat:

Die meisten Menschen gleichen Roßkastanien, die das Aussehen der ächten haben, aber durchaus ungenießbar sind.

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