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Leo’s BLOG

Sein Leben

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Rainer Maria Rilke

Blaue Hortensie

 

So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden, die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.
 
Sie spiegeln es verweint und ungenau,
 als wollten sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau.
 
Verwaschnes wie in einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragenes, dem nicht mehr geschieht:
Wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.
 
Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.

 

Leo Läufer

Blaue Holde

 

So wie vergilbtes Rot an Backsteinziegeln
sind diese Kinder, trocken, dumpf und lau
hinter den Brillenrändern, die im Bau
nur allzu leicht verzagen in Gedankentiegeln.
 
Sie kommen oft verweint und zeitlich ungenau,
als wollten sie sich in sich selbst verlieren.
Doch wie in alten gelben Brotpapieren
Versteckt: ein Stück Erinnerung in ihnen, rosarot und blau.
 
Vernaschte, naschen sie des Meisters Würze.
Nichtmehrgeschlagenes, dem nichts mehr geschieht.
Wie fühlt man eines kleinen Lehrers Fürze.
 
Doch plötzlich scheint sich etwas zu verneuen,
und eine von den Holden, wie man sieht,
scheint sich tatsächlich auf den Unterricht zu freuen.

(Betrachtungen bei einer Deutschklausuraufsicht)

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